Bei einer langjährigen Colitis ulcerosa ist das Risiko für Dickdarmkrebs und speziell auch für Mastdarmkrebs erhöht. Das Risiko steigt mit der Dauer und dem Ausmaß der Erkrankung. Dickdarmkrebs entwickelt sich bei den Betroffenen meist 10–15 Jahre nach dem Ausbruch und der vollständigen Erkrankung des Dickdarms. Unter Umständen kann die Einnahme von Medikamenten mit Azetylsäure dabei helfen, das Krebsrisiko zu senken. Allerdings gibt es hier bei der Anwendung auch Risikofaktoren bei der Langzeitanwendung (Blutungen und Geschwüre im Magen-Darm-Bereich) und der Nutzen ist nicht für alle Betroffenen nachweisbar. Patienten sollten die Anwendung deshalb mit ihrem behandelnden Arzt absprechen.
Die Vorsorge ist ein wichtiger Teil der Behandlung. Die aktuelle Leitlinie zum Thema Darmkrebs empfiehlt eine jährliche Darmspiegelung nach spätestens acht Jahren mit einer Pancolitis ulcerosa, also einer den gesamten Dickdarm betreffenden Entzündung. Liegt bei dem Patienten eine linksseitige Colitis vor, sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt nach 15 Jahren eine jährliche Darmspiegelung gemacht werden. Sind allerdings auch die Gallenwege von der Entzündung betroffen, sollten Betroffene eine jährliche Darmspiegelung ab dem Zeitpunkt der Diagnose durchführen lassen. Bei der Darmspiegelung achtet der Arzt auf mögliche Veränderungen, die auf Krebs hindeuten können. Patienten können bei ihrem Arzt auch weitere geeignete Maßnahmen zur Früherkennung erfragen.
Miriam Schaum